pH-Werte und Nährstoffe: Die Wissenschaft hinter gesunden Cannabispflanzen

Der Erfolg des Cannabisanbaus hängt stark von den richtigen pH-Werten und einer gezielten Nährstoffzufuhr ab. Diese Faktoren beeinflussen, wie gut die Pflanzen Nährstoffe aufnehmen können und wie stark sie wachsen. In diesem Beitrag erklären wir, warum der pH-Wert so wichtig ist, wie man ihn optimal einstellt, und welche Nährstoffe für die Gesundheit und das Wachstum deiner Pflanzen entscheidend sind.


Warum der pH-Wert entscheidend für das Pflanzenwachstum ist

Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder basisch das Gießwasser oder das Substrat ist. Der richtige pH-Wert ist entscheidend, damit die Wurzeln Nährstoffe effizient aufnehmen können. Für Cannabispflanzen liegt der ideale pH-Wert bei:

  • 6,0 - 7,0 für Erde: Erde ist ein relativ tolerantes Substrat und bietet die natürliche Pufferung, um pH-Schwankungen abzumildern.
  • 5,5 - 6,5 für hydroponische Systeme: In Hydroponik oder Kokos-Substraten benötigen die Pflanzen eine präzise pH-Kontrolle, da pH-Werte hier direkter die Nährstoffaufnahme beeinflussen.

Warum ein stabiler pH-Wert wichtig ist: Ist der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig, können bestimmte Nährstoffe nicht von den Wurzeln aufgenommen werden, was zu Mangelerscheinungen führt. Besonders bei Hydroponik-Systemen kann ein abweichender pH-Wert sofortige Auswirkungen auf die Pflanzen haben, da es keine Pufferwirkung gibt.


pH-Wert-Messung und -Anpassung: Die besten Methoden

Um den pH-Wert im Anbau konstant zu halten, ist eine regelmäßige Überprüfung notwendig. Folgende Tools helfen dabei:

  1. pH-Messgeräte und Teststreifen: Ein digitales pH-Messgerät ist besonders präzise und schnell. pH-Teststreifen bieten eine günstige Alternative, sind jedoch weniger genau.
  2. pH-angepasste Nährlösungen: Spezielle pH-Down- und pH-Up-Lösungen helfen, den pH-Wert zu stabilisieren. Diese Produkte werden dem Gießwasser hinzugefügt, um die gewünschten Werte zu erreichen.
  3. Regelmäßiges Spülen des Mediums: In hydroponischen Systemen ist es wichtig, das System regelmäßig mit pH-neutralem Wasser zu spülen, um Nährstoffablagerungen und pH-Schwankungen zu vermeiden.

Die wichtigsten Nährstoffe und Mikronährstoffe für gesundes Pflanzenwachstum

Cannabispflanzen benötigen eine Vielzahl von Makro- und Mikronährstoffen, um gesund zu wachsen. Die wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), die in den meisten handelsüblichen Düngemitteln als NPK-Angabe gekennzeichnet sind.

Makronährstoffe: Die Grundbausteine für Wachstum und Blüte

  1. Stickstoff (N): Fördert das Blattwachstum und ist entscheidend für die Produktion von Chlorophyll. Besonders in der Wachstumsphase benötigt Cannabis viel Stickstoff.
  2. Phosphor (P): Wichtig für die Wurzelbildung und Blütenentwicklung. Phosphor wird hauptsächlich in der Blütephase benötigt.
  3. Kalium (K): Stärkt das Immunsystem der Pflanze und ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und Wasseraufnahme.

Tipp: Ein Mangel an einem dieser Nährstoffe zeigt sich oft durch Verfärbungen oder Wachstumsstörungen. Daher ist eine ausgewogene Versorgung mit Makronährstoffen unerlässlich.

Mikronährstoffe: Kleine Mengen, große Wirkung

Zusätzlich zu den Makronährstoffen spielen Mikronährstoffe eine entscheidende Rolle im Cannabisanbau. Sie werden in geringeren Mengen benötigt, sind aber für die Enzymbildung und den Stoffwechsel unverzichtbar.

  1. Kalzium (Ca): Wichtig für die Zellstruktur und hilft bei der Nährstoffaufnahme. Ein Kalziummangel kann sich durch brüchige Blätter und langsames Wachstum bemerkbar machen.
  2. Magnesium (Mg): Zentral für die Chlorophyllproduktion und die Photosynthese. Mangelerscheinungen zeigen sich oft durch gelbe Blätter mit grünen Adern.
  3. Schwefel (S): Hilft bei der Bildung von Aminosäuren und Vitaminen, die für die Wachstumsprozesse der Pflanze nötig sind.
  4. Mikronährstoffe wie Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu): Diese Spurenelemente unterstützen das Pflanzenwachstum und sind an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt.

Hinweis: Ein Überschuss an Mikronährstoffen kann genauso schädlich sein wie ein Mangel. Daher ist Vorsicht bei der Dosierung und eine regelmäßige Kontrolle der Nährstoffkonzentration wichtig.


Tipps für das optimale Nährstoffmanagement

Um eine optimale Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen, gibt es einige bewährte Methoden:

  1. Nährstofflösungen für die Wachstums- und Blütephase: Unterschiedliche Wachstumsphasen erfordern angepasste Nährstofflösungen. Achte darauf, in der Blütephase auf phosphorreiche und stickstoffärmere Dünger umzusteigen.
  2. Gleichmäßige Nährstoffzufuhr: Ein regelmäßiger Düngeplan hilft dabei, Nährstoffmängel oder -überschüsse zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine gleichmäßige Zufuhr von Magnesium und Kalzium.
  3. Überwässerung vermeiden: Zu viel Wasser kann die Aufnahme von Nährstoffen erschweren und zu Wurzelfäule führen. Ein gut durchlässiges Medium und ein sorgfältiger Bewässerungsplan sind daher essenziell.
  4. Boden- oder Wasseranalyse: Eine Analyse kann dabei helfen, die genaue Nährstoffzusammensetzung zu bestimmen und das Düngen gezielt anzupassen.

Die richtige Kombination von pH-Wert und Nährstoffen für gesundes Wachstum

Ein stabiler pH-Wert und eine ausgewogene Nährstoffversorgung gehen Hand in Hand. Wenn der pH-Wert außerhalb des optimalen Bereichs liegt, können Nährstoffe selbst bei ausreichender Menge nicht richtig aufgenommen werden. Folgende Maßnahmen helfen, beides in Einklang zu bringen:

  1. pH-Puffer: Ein Substrat mit natürlichen Pufferkapazitäten, wie z. B. Erde, kann leichte Schwankungen im pH-Wert ausgleichen.
  2. Hydroponik und pH-Kontrolle: Bei hydroponischen Systemen sollte der pH-Wert häufiger überprüft und angepasst werden, da die Pflanzen in diesen Systemen direktem Nährstoffkontakt ausgesetzt sind.
  3. Wechsel der Nährstofflösung: Besonders in Hydroponik-Anlagen kann das regelmäßige Ersetzen der Nährstofflösung dazu beitragen, das optimale Nährstoffverhältnis und den pH-Wert zu erhalten.

Fazit: Der Schlüssel zu gesunden Cannabispflanzen liegt in pH-Wert und Nährstoffen

Ein ausgewogener pH-Wert und eine optimale Nährstoffzufuhr sind die Grundlagen für gesunde und ertragreiche Cannabispflanzen. Ein stabiler pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 für Erde und 5,5 bis 6,5 für Hydroponik-Systeme sorgt dafür, dass die Wurzeln die Nährstoffe effizient aufnehmen können. Die richtige Kombination von Makro- und Mikronährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Kalzium unterstützt das Wachstum und die Blüte optimal.

Mit der passenden Pflege, regelmäßiger Kontrolle und einem gezielten Düngemanagement steht deinem erfolgreichen Anbau nichts im Weg.

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