Nährstoffmängel erkennen: Typische Symptome und wie man sie behebt

Gesunde Pflanzen brauchen die richtige Balance an Nährstoffen – gerade beim Cannabis-Anbau ist dies essenziell für einen guten Ertrag und eine hochwertige Qualität. Doch selbst erfahrene Grower erleben gelegentlich Nährstoffmängel, die das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen können. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die häufigsten Mängel (Stickstoff, Phosphor, Kalium) erkennst, welche Symptome typisch sind und wie du sie beheben kannst. Dazu geben wir dir hilfreiche Tipps zur richtigen Düngung und Nährstoffversorgung.


Stickstoffmangel: Symptome und Behebung

Symptome eines Stickstoffmangels Stickstoff ist entscheidend für das Blattwachstum und den Stoffwechsel der Pflanze. Ein Mangel zeigt sich häufig zuerst an den älteren, unteren Blättern, die sich gelb färben und schließlich absterben. Die Pflanze wächst langsamer, wirkt schwach und zeigt insgesamt eine blasse Färbung.

Behebung des Stickstoffmangels

  • Düngemittel: Verwende einen Stickstoff-dominanten Dünger (meistens mit NPK-Werten, bei denen der N-Wert am höchsten ist).
  • Dosierung: Beginne mit einer niedrigen Dosis und steigere sie bei Bedarf schrittweise, um ein Überdüngen zu vermeiden.
  • Prävention: Halte regelmäßig eine ausgewogene Nährstoffversorgung aufrecht, vor allem während der Wachstumsphase, da hier der Stickstoffbedarf besonders hoch ist.

Phosphormangel: Symptome und Behebung

Symptome eines Phosphormangels Phosphor ist für die Energieübertragung innerhalb der Pflanze und die Wurzelentwicklung von großer Bedeutung. Ein Mangel führt oft zu dunkelgrünen oder bläulichen Blättern, die sich später lila oder rot verfärben. Die betroffenen Blätter können schließlich vertrocknen und abfallen. Auch das Wurzelwachstum kann durch Phosphormangel gehemmt werden.

Behebung des Phosphormangels

  • Düngemittel: Setze auf einen Phosphor-betonten Dünger, der den Pflanzen schnell verfügbare Nährstoffe liefert.
  • Wurzelbereich prüfen: Phosphormangel kann auch durch kalte oder zu feuchte Böden verursacht werden. Halte die Temperatur und Feuchtigkeit im Wurzelbereich im optimalen Bereich.
  • Langfristige Prävention: Besonders in der Blütephase ist eine ausreichende Phosphorversorgung wichtig, um die Knospenbildung zu unterstützen.

Kaliummangel: Symptome und Behebung

Symptome eines Kaliummangels Kalium reguliert Wasserhaushalt und Widerstandskraft gegen Krankheiten und Stress. Bei Kaliummangel zeigen sich braune oder verbrannt wirkende Blattränder, und das Pflanzenwachstum kann insgesamt beeinträchtigt sein. Die betroffenen Blätter rollen sich häufig nach oben und trocknen aus.

Behebung des Kaliummangels

  • Dünger mit Kalium: Spezielle Blüte-Dünger haben meist einen höheren Kaliumgehalt, der besonders in dieser Phase benötigt wird.
  • pH-Wert im Boden prüfen: Ein zu niedriger pH-Wert kann die Kaliumaufnahme erschweren. Der ideale pH-Wert für die Kaliumaufnahme liegt bei 6,0 bis 7,0.
  • Gleichmäßige Versorgung: Achte darauf, dass die Pflanze während der gesamten Wachstums- und Blütephase ausreichend Kalium bekommt, um Stresssituationen vorzubeugen.

Tipps zur richtigen Düngung und Nährstoffversorgung

  1. Regelmäßige pH-Wert-Kontrolle
    Der pH-Wert des Substrats oder der Nährstofflösung ist entscheidend dafür, wie gut die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann. Ein Wert von 6,0 bis 6,5 im Boden und 5,5 bis 6,0 bei hydroponischen Systemen ist optimal.

  2. Nährstoffbedarf je nach Wachstumsphase anpassen
    Während der Wachstumsphase benötigt die Pflanze mehr Stickstoff, um Blätter und Triebe auszubilden. In der Blütephase steigt der Bedarf an Phosphor und Kalium. Verwende spezielle Dünger, die auf die jeweilige Phase abgestimmt sind.

  3. Überdüngung vermeiden
    Mehr ist nicht immer besser! Überdüngung kann ebenso schädlich sein wie ein Mangel. Beginne mit einer niedrigen Dosierung und steigere diese langsam, besonders bei sensiblen Pflanzen.

  4. Symptome früh erkennen
    Eine regelmäßige Inspektion der Pflanzen hilft, Mängel frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Wenn du Symptome wie Verfärbungen oder Wachstumsstörungen siehst, prüfe die Nährstoffversorgung und passe sie gegebenenfalls an.

  5. Organische Düngung für langfristige Versorgung
    Organische Düngemittel setzen die Nährstoffe langsamer frei, was die Gefahr der Überdüngung reduziert. Diese Düngemittel fördern zudem das Bodenleben und unterstützen so eine nachhaltige Nährstoffversorgung.


Fazit

Die richtige Nährstoffversorgung ist entscheidend für den Erfolg beim Cannabisanbau. Ein gutes Verständnis der typischen Mängelsymptome und wie sie zu beheben sind, kann dabei helfen, das Pflanzenwachstum zu optimieren und gesunde Erträge zu erzielen. Eine ausgewogene Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium – abgestimmt auf die jeweilige Wachstumsphase – und regelmäßige Kontrollen von pH-Wert und Substrat sind grundlegende Schritte für einen erfolgreichen Anbau.

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