Das ideale Raumklima für den Indoor-Anbau: Tipps für gesunde Pflanzen

Beim Indoor-Anbau ist das richtige Raumklima entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation beeinflussen das Wachstum, die Gesundheit und die Erträge der Pflanzen. In diesem Blog erfährst du, warum ein optimales Mikroklima wichtig ist und wie du die idealen Bedingungen in deinem Anbauraum schaffst.


Warum ist das Raumklima so wichtig?

Cannabispflanzen sind empfindlich gegenüber Veränderungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ein optimales Raumklima fördert eine gesunde Entwicklung und beugt Problemen wie Schimmel, Schädlingen oder Nährstoffmängeln vor. Temperatur und Feuchtigkeit beeinflussen zudem die Wurzelgesundheit, die Nährstoffaufnahme und das allgemeine Wachstum.


Die ideale Temperatur: Wärmeregulation für verschiedene Phasen

Keimung und Vegetative Phase:
In der Wachstumsphase, wenn sich die Pflanzen noch im vegetativen Stadium befinden, liegt die optimale Temperatur tagsüber bei 22–28 °C und nachts bei 18–24 °C. In dieser Phase unterstützt eine konstante Wärme das Wurzelwachstum und die Bildung von Blättern.

Blütephase:
Während der Blütephase ist eine leicht niedrigere Temperatur ideal. Halte die Raumtemperatur tagsüber zwischen 20–26 °C und nachts um 16–22 °C. Zu hohe Temperaturen können dazu führen, dass Terpene und Cannabinoide abgebaut werden, was die Qualität der Blüten beeinträchtigt.

Tipp: Ein Thermo- und Hygrometer ist unerlässlich, um die Temperatur konstant zu überwachen. Bei Bedarf können Klimageräte wie Ventilatoren oder Klimaanlagen eingesetzt werden.


Die richtige Luftfeuchtigkeit: Feuchtigkeit für jedes Wachstumsstadium

Keimung und frühe Wachstumsphase:
Für Samen und Stecklinge ist eine höhere Luftfeuchtigkeit von 65–70 % optimal. Junge Pflanzen benötigen eine höhere Luftfeuchtigkeit, um Wasser direkt über die Blätter aufnehmen zu können, bevor ihre Wurzeln voll entwickelt sind.

Vegetative Phase:
In der Wachstumsphase liegt die ideale Luftfeuchtigkeit bei etwa 40–70 %. Während die Pflanze größer wird, sinkt der Feuchtigkeitsbedarf leicht. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann jedoch Schimmel und Pilze fördern, insbesondere bei dichter Blätterentwicklung.

Blütephase:
In der Blütephase sollte die Luftfeuchtigkeit auf 40–50 % gesenkt werden. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmelbildung an den Blüten verursachen, was die gesamte Ernte ruinieren könnte. Niedrigere Feuchtigkeit unterstützt zudem die Harzproduktion, was die Potenz der Blüten steigern kann.

Tipp: Luftentfeuchter oder Luftbefeuchter können die Luftfeuchtigkeit regulieren. Kontrolliere die Werte regelmäßig, um sicherzustellen, dass das Mikroklima konstant bleibt.


Luftzirkulation: Frische Luft für gesunde Pflanzen

Eine gute Luftzirkulation ist notwendig, um „tote“ Luftzonen zu vermeiden, die zu Feuchtigkeitsansammlungen und damit zu Schimmel führen könnten. Zudem unterstützt eine gleichmäßige Luftbewegung die Stärkung der Pflanzenstiele und die Sauerstoffversorgung der Wurzeln.

Ventilatoren einsetzen:
Deckenventilatoren oder Oszillationsventilatoren sind ideal, um die Luft sanft in Bewegung zu halten. Die Ventilatoren sollten jedoch nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein, sondern die Luft im Raum gleichmäßig verteilen.

Frischluftzufuhr:
Besonders in geschlossenen Anbauumgebungen ist der regelmäßige Austausch der Luft wichtig. Ein Abluftsystem mit einem Aktivkohlefilter hilft, frische Luft hereinzulassen und überschüssige Wärme und Feuchtigkeit abzuführen. Der Aktivkohlefilter reduziert zudem Gerüche, was für diskrete Indoor-Setups vorteilhaft ist.

Tipp: Richte die Ventilation so ein, dass die Blätter leicht in Bewegung bleiben – dies simuliert eine natürliche Brise und stärkt die Pflanzen.


Das perfekte Mikroklima schaffen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Temperatur einstellen: Halte die Temperaturen tagsüber höher als nachts und passe die Temperatur in der Blütephase leicht nach unten an. Verwende ein Thermometer und eine Zeitschaltuhr für Klimageräte, um die Wärmeentwicklung zu steuern.

  2. Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Stelle Luftbefeuchter oder -entfeuchter ein, um die Feuchtigkeit je nach Wachstumsphase optimal zu halten. Ein digitales Hygrometer zeigt dir die genaue Luftfeuchtigkeit an.

  3. Ventilatoren aufstellen: Platziere Ventilatoren so, dass die Luft im gesamten Raum gleichmäßig zirkuliert. Ein kleiner Abluftventilator hilft, die Wärme und Luftfeuchtigkeit konstant zu halten und verbrauchte Luft abzuführen.

  4. Luftaustausch sicherstellen: Schaffe eine Frischluftzufuhr, insbesondere in geschlossenen Grow-Räumen. Ein System mit Ein- und Abluft ist ideal für gleichmäßige Bedingungen.


Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Fehler 1: Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen
Unkontrollierte Temperaturen können das Pflanzenwachstum hemmen und die Cannabinoidproduktion beeinträchtigen. Überwache die Temperaturen regelmäßig und verwende Heizer oder Klimaanlagen bei Bedarf.

Fehler 2: Vernachlässigte Luftfeuchtigkeit
Viele Anfänger unterschätzen die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit fördert Schimmel, während eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit die Pflanzen austrocknen lässt. Halte die Luftfeuchtigkeit immer im idealen Bereich für jede Wachstumsphase.

Fehler 3: Mangelnde Luftzirkulation
Ohne ausreichende Luftzirkulation staut sich Feuchtigkeit, was das Risiko für Schimmel erhöht. Ventilatoren sind ein Muss, um Luftbewegung zu gewährleisten und die Pflanzen zu stärken.


Fazit: Das ideale Raumklima für gesunde Pflanzen

Ein optimales Raumklima ist einer der wichtigsten Faktoren für einen erfolgreichen Indoor-Anbau. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation wirken zusammen und schaffen eine Umgebung, in der die Pflanzen gedeihen können. Indem du diese Parameter regelmäßig überprüfst und an die jeweilige Wachstumsphase anpasst, schaffst du das perfekte Mikroklima für kräftige Pflanzen und eine reichhaltige Ernte.

Mit der richtigen Ausstattung – Thermometer, Hygrometer, Ventilatoren und gegebenenfalls einem Abluftsystem – schaffst du die ideale Grundlage für gesunde Pflanzen.

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