Beim Anbau von Cannabis steht oft die Frage im Raum, ob Autoflowering- oder photoperiodische Pflanzen die bessere Wahl sind. Beide Sorten haben ihre ganz eigenen Eigenschaften, Anforderungen und Vorteile, die je nach Anbauzielen unterschiedlich relevant sein können. In diesem Blog gehen wir auf die wichtigsten Unterschiede, die spezifischen Vorteile beider Sorten und die passenden Einsatzmöglichkeiten für Autoflowering-Sorten ein.
Was sind Autoflowering- und photoperiodische Cannabispflanzen?
Um den Unterschied zwischen den beiden Sorten zu verstehen, lohnt sich zunächst ein Blick auf ihre grundsätzlichen Eigenschaften:
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Autoflowering-Pflanzen: Autoflowering oder selbstblühende Sorten schalten von der Wachstumsphase in die Blütephase unabhängig von Lichtzyklen um. Sie beginnen die Blüte automatisch nach etwa 2-4 Wochen, unabhängig von der Lichtmenge, die sie erhalten. Diese Sorten basieren auf Cannabis-Ruderalis-Genetik, die in kälteren, lichtärmeren Regionen wächst und sich evolutionär an diese Umgebungen angepasst hat.
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Photoperiodische Pflanzen: Photoperiodische Cannabispflanzen hingegen richten sich nach dem Lichtzyklus. Sie bleiben in der Wachstumsphase, bis sie mindestens 12 Stunden Dunkelheit täglich erhalten, was in der Natur mit dem kürzer werdenden Tageslicht im Herbst einhergeht. Indoor können Grower den Lichtzyklus gezielt steuern, um die Pflanzen zur Blüte zu bringen.
1. Eigenschaften und Vorteile von Autoflowering-Pflanzen
Autoflowering-Pflanzen bieten zahlreiche Vorteile für Hobby-Gärtner und erfahrene Grower gleichermaßen. Einige ihrer herausragendsten Eigenschaften sind:
1.1 Schnellere Wachstumszyklen
Autoflowering-Pflanzen sind besonders für ihre schnellen Wachstumszyklen bekannt. Die meisten Sorten sind innerhalb von 8-12 Wochen vom Samen bis zur Ernte bereit, was sie ideal für Grower macht, die schnell Ergebnisse sehen möchten. Für Outdoor-Grower bedeutet dies, dass sie mehr als eine Ernte pro Jahr erzielen können, da die Pflanzen auch in kurzen Sommern erfolgreich blühen.
1.2 Unabhängigkeit von Lichtzyklen
Der größte Vorteil von Autoflowering-Pflanzen ist ihre Unabhängigkeit vom Lichtzyklus. Das bedeutet, dass Grower, die keinen speziellen Raum oder kein Setup für die Steuerung des Lichtzyklus haben, dennoch erfolgreich ernten können. Outdoor-Pflanzen können auch im Sommer gepflanzt werden, ohne auf die kürzer werdenden Herbsttage angewiesen zu sein.
1.3 Kompakte und robuste Pflanzen
Autoflowering-Sorten sind häufig kompakt und widerstandsfähig. Sie eignen sich ideal für kleinere Anbauräume oder den diskreten Anbau auf Balkonen. Die meisten Autoflowers bleiben relativ klein und kompakt, was sie zu einer guten Wahl für Grower mit begrenztem Platzangebot macht.
1.4 Geeignet für Anfänger
Die Pflege von Autoflowering-Pflanzen ist weniger komplex, was sie perfekt für Anfänger macht. Da sie in einem vorgegebenen Zyklus wachsen und blühen, benötigen sie keine speziellen Lichtanpassungen, und ihre Robustheit macht sie weniger anfällig für Umweltveränderungen oder Anfängerfehler.
2. Eigenschaften und Vorteile von photoperiodischen Pflanzen
Photoperiodische Pflanzen haben ebenfalls spezifische Vorteile und bieten mehr Kontrolle über das Wachstum und die Blüte, was für erfahrenere Grower oft ein Pluspunkt ist:
2.1 Größere und ertragreichere Pflanzen
Photoperiodische Pflanzen wachsen in der Regel größer und bringen oft höhere Erträge als Autoflowering-Pflanzen. Das liegt daran, dass Grower die Wachstumsphase verlängern können, um die Pflanze größer werden zu lassen, bevor sie in die Blütephase übergeht. Dies kann besonders bei Sativa-lastigen Sorten zu beeindruckenden Höhen und Erträgen führen.
2.2 Kontrolle über das Wachstum
Mit photoperiodischen Pflanzen haben Grower die volle Kontrolle über den Anbauzyklus. Sie können selbst entscheiden, wann die Pflanze in die Blüte übergeht, indem sie den Lichtzyklus anpassen. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Steuerung und die Möglichkeit, auf die spezifischen Bedürfnisse der Pflanze oder des Gärtners einzugehen.
2.3 Höherer THC-Gehalt
Photoperiodische Pflanzen neigen oft dazu, einen höheren THC-Gehalt zu haben als Autoflowering-Sorten. Dieser Aspekt ist besonders für Grower interessant, die Pflanzen mit intensiverer Wirkung suchen. Zudem gibt es bei photoperiodischen Sorten eine größere Auswahl an Genetiken, was mehr Spielraum für die Auswahl von Sorten mit spezifischen Effekten und Aromen bietet.
2.4 Bessere Anpassungsmöglichkeiten an Trainingstechniken
Viele Grower wenden Trainingstechniken wie LST (Low-Stress Training), Haupttrieb-Beschneidung oder Screen of Green (SCROG) an, um das Wachstum zu optimieren und den Ertrag zu steigern. Photoperiodische Pflanzen lassen sich durch ihre längere Wachstumsphase besser auf solche Techniken einstellen.
3. Wann lohnt sich der Einsatz von Autoflowering-Sorten?
Autoflowering-Pflanzen haben ihre eigenen, speziellen Anwendungsgebiete, in denen sie besonders gut geeignet sind:
3.1 Outdoor-Grower in Regionen mit kurzen Sommern
In Regionen mit kurzen Sommern oder unbeständigem Wetter sind Autoflowers oft die beste Wahl, da sie ihre Blüte unabhängig vom Tageslicht beginnen. Somit kann der Anbau auch in gemäßigten und kälteren Klimazonen erfolgreich sein, ohne dass die Ernte Gefahr läuft, durch Frost oder schlechtes Wetter beeinträchtigt zu werden.
3.2 Anfänger und Hobby-Gärtner
Für Anfänger, die sich noch mit den Grundlagen des Cannabisanbaus vertraut machen möchten, bieten Autoflowering-Sorten eine unkomplizierte Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln. Ihre Robustheit und Einfachheit machen sie zur idealen Wahl, um die Grundlagen des Anbaus ohne die zusätzlichen Anforderungen an Lichtzyklen und Trainingstechniken zu lernen.
3.3 Diskrete und platzsparende Anbaumöglichkeiten
Wer aus diskreten Gründen kleine und kompakte Pflanzen bevorzugt, ist mit Autoflowering-Sorten bestens bedient. Diese Pflanzen eignen sich für begrenzte Anbauräume und unauffällige Balkonanlagen. Ihre geringere Größe macht sie zudem einfacher zu handhaben und weniger auffällig.
4. Autoflowering oder photoperiodisch – Was passt zu mir?
Die Wahl zwischen Autoflowering- und photoperiodischen Pflanzen hängt von verschiedenen Faktoren ab:
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Ziel des Anbaus: Wer eine schnelle Ernte und unkomplizierte Pflege bevorzugt, sollte zu Autoflowers greifen. Für Grower, die größere Erträge und eine präzisere Kontrolle über den Anbauzyklus suchen, sind photoperiodische Pflanzen oft besser geeignet.
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Anbauraum: Auf kleinem Raum mit limitiertem Lichtmanagement bieten sich Autoflowers an. Wer einen größeren Anbauraum oder ein professionelles Setup mit Lichtsteuerung hat, kann photoperiodische Pflanzen optimal nutzen.
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Erfahrung und Zeit: Anfänger profitieren oft mehr von Autoflowering-Pflanzen, während erfahrene Grower ihre Techniken und Trainingsmethoden besser bei photoperiodischen Pflanzen anwenden können.
Fazit: Autoflowering vs. photoperiodische Pflanzen
Beide Pflanzentypen bieten spannende Möglichkeiten für den Cannabisanbau, und jede Variante hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Autoflowering-Pflanzen sind ideal für alle, die eine schnelle Ernte und eine unkomplizierte Pflege wünschen, während photoperiodische Pflanzen mehr Kontrolle, höhere Erträge und eine größere Auswahl an Sorten bieten.
Letztlich kommt es auf deine individuellen Anforderungen an: Ob du nun auf Diskretion und Einfachheit setzt oder auf eine maximale Kontrolle und ertragreiche Pflanzen – mit der richtigen Wahl steht deinem erfolgreichen Anbauprojekt nichts im Wege!